Vor meiner Schwangerschaft habe ich mich bereits intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und hatte eigentlich den Eindruck, dass ich über vieles schon Bescheid weiß und mich mental vorbereiten konnte. Tja, und dann kam die Schwangerschaft und es verging kein Tag, an dem ich nicht etwas Neues über mich und das Thema im Allgemeinen dazugelernt habe. An sich ist es ja auch schön, wenn man einige Überraschungen erleben kann, dennoch gibt es so ein paar Dinge, die ich gerne schon vorher gewusst hätte. Und genau deshalb möchte ich diese mit euch teilen.
Thema Vorsorgeuntersuchungen: was man nicht zwingend machen muss
Unabhängig ob man seine Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen oder bei der Hebamme macht, du allein entscheidest, was du gerne möchtest und was nicht. Es gibt zwar ein paar gewisse Dinge, die durchaus Sinn machen zu untersuchen, dennoch gibt es auch vieles, das je nach persönlichem Befinden, der Vorgeschichte und ganz individuellen Einflussfaktoren abgestimmt werden muss. So ist es beispielsweise in einigen Fällen gar nicht nötig, mehr als einen Ultraschall zu machen oder dass man einfach aufgrund der persönlichen Gesundheitsgeschichte auf einen Zuckertest verzichten kann.
In meinen Augen und meiner eigenen Erfahrung nach bekommt man – vor allem von medizinischer Seite- ganz häufig den Eindruck vermittelt, dass sämtliche Untersuchungen Pflicht seien. Und in manchen Fällen machen sie auch durchaus Sinn. Doch ganz häufig sind sie einfach zu viel des Guten. Durch unsere Gesellschaft des Über- Optimieren und die “Medizinierung” ist man allerdings auch beim Thema Schwangerschaft mehr und mehr auf dem Weg dahin, es bei den Vorsorgen zu detailliert zu analysieren.
Mich persönlich habe nämlich einige Themen mehr unter Druck gesetzt oder sich einfach nicht gut angefühlt. Und dank meiner Hebamme wurde ich dann auch bestärkt, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und meiner Intuition zu vertrauen. Denn aufgrund meiner Gesundheit und den Werten vor der Schwangerschaft aber auch, wie ich mich während der Zeit fühlte, machten einige Dinge einfach überflüssig.
Am besten ist es, dass du hier eine Hebamme oder eine/n Gynäkologen/in findest, mit der/dem du dich absolut wohl fühlst und der/die dich zu nichts zu überreden versucht. Leider habe ich das auch mit erleben müssen und mich richtig unter Druck gesetzt gefühlt. Doch das ist einfach nicht in Ordnung. Lasse dich also zu nichts zwingen, das du nicht tun möchtest.
Fokus? Was ist das?
Vor meiner Schwangerschaft habe ich es gar nicht wirklich als ein wahres Geschenk angesehen, dass ich mich auf meine Arbeit voll fokussieren konnte. Doch mit der Schwangerschaft kam urplötzlich eine ganz neue Dynamik in meine Konzentrationsfähigkeit. Meine Gedanken fingen an hin und her zu springen, ich tat mich richtig schwer, nur eine halbe Stunde lang bei einer Sache zu bleiben und verlor an manchen Tagen völlig den Fokus. Vor allem Anfangs und bis zur Mitte des zweiten Trimester war es ganz besonders stark ausgeprägt.
Gerade an Tagen, an denen ich einiges erledigen wollte, war das natürlich ganz schön anstrengend. Aber ich habe versucht, mich dabei nicht noch zusätzlich unter Druck zu setzen und das zu tun, was ging.
Es bleibt immer eine Ungewissheit
Trotz all der fortgeschrittenen Wissenschaft und Medizin bleibt die Schwangerschaft ein großes Mysterium mit vielen ungelösten Rätseln. Das macht sie zum einen zwar zu einem ganz magischen Event im Leben, doch bringt es auch ganz viel Ungewissheit mit sich. Ich meine damit nicht mal nur die Zeit der ersten Wochen, in denen noch so viel entschieden wird. Sondern einfach ganz viele persönliche, subjektive Wahrnehmungen in der gesamten Zeit. Dazu gehören körperliche Empfindungen, psychische Veränderungen aber natürlich auch der Zeitpunkt der Geburt. Denn niemand kann dies voraussagen. Dass ich nicht genau vorhersagen kann, wann meine Geburt losgehen würde, war mir bewusst. Doch so vieles, was ich in allen Trimestern erlebt habe, sind so individuell, das sie in keinem Buch stehen oder einem von keinem Experten gesagt werden.
Alles in allem bin ich unendlich dankbar, dass jeder Tag meiner Schwangerschaft ein kleines Abenteuer war, doch bin ich auch gern auf einiges vorbereitet. Und genau deshalb habe ich euch hier meine drei wertvollsten Erkenntnisse aufgeschrieben. Ich hoffe, dass sie euch weiterhelfen und so eure Schwangerschaft entspannter erleben lassen.
Alles Liebe von mir an Euch!
Nicola